Gebäude Nummer 3 in der gedruckten Broschüre
"Historische Gebäude in Münchberg".
Das Schild befindet sich links neben der Eingangstür auf der Seite zur Stadtkirche.
Das Pfarrhaus am Kirchplatz wurde bereits 1570 über einem mittelalterlichen Kern errichtet. Nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges wurde es erst 1654 notdürftig repariert und nach dem Brand von 1701 ebenfalls nur provisorisch wiederhergestellt; 1718 wurde es komplett renoviert. Von 1756–1766 wurde der Ostflügel nach Norden und Osten vergrößert und der Südflügel in Stand gesetzt. 1919/20 erhielt es ein zweites Obergeschoss.
An der ostseitigen Fassade befinden sich im Erdgeschoss fünf Bögen und in den Obergeschossen je zwölf Fenster. Da sich das Gebäude auf einem niedrigerem Niveau befindet als die Stadtkirche, ist vom Gotteshaus her ein direkter Zugang in das Obergeschoss möglich. Dieser Eingang wurde als Portalvorbau mit Flachgiebel und einem korbbogigen Fenster ausgeführt. Der Türstein ist ein abgerundeter Haustein und im Scheitelstein sind die Initialen FC (Friedrich Christian Markgraf von Brandenburg-Bayreuth) eingraviert. Im Obergeschoss befinden sich mehrere Räume mit gewölbter Decke. Der Nordwestteil enthält einen Kapitelsaal mit geschwungenem Rahmenschmuck aus Stuck, wie er auch in der östlichen Zimmerflucht zu finden ist. Die Decke des nördlichen Zimmers ist mit stuckiertem Blumenschmuck versehen. Daran schließt sich ein korbbogig geöffneter Alkoven mit einem Zimmer an. An der Fassade des Südflügels sind die Worte REPARIRT ANNO 1684 zu erkennen und unter dem Westteil befindet sich ein tonnengewölbter mittelalterlicher Keller. Der Ostflügel besitzt ein Mansarddach, der Südflügel ein abgewalmtes Dach. Im ganzen Haus befinden sich Kreuzgrat- und Tonnengewölbe. Die Außenmauern dienten teilweise als Stadtmauer.