Für die Bezirke Münchberg und Naila wurde 1920 eine staatliche Landwirtschaftsstelle eingerichtet. Der erste landwirtschaftliche Winterkurs fand in einem Nebenzimmer des Bayerischen Hofes statt. Im Jahr darauf wurden zwei Kurse durchgeführt, für die die Stadt Münchberg Lehrsäle und Dienstzimmer in der Parkschule zur Verfügung stellte. 1922 genehmigte die Kreisregierung von Oberfranken die Errichtung einer Landwirtschaftsschule, welche 1926 feierlich eingeweiht wurde. Im gleichen Jahr wurde eine Landfrauenschule angegliedert. 1933 wurde das Gebäude vom Reichsnährstand übernommen, aber ab 1939 konnte der Unterricht im Zweiten Weltkrieg nicht oder nur eingeschränkt durchgeführt werden. Ab 1943 benutzte man das Gebäude als Lazarett und später als amerikanische Truppenunterkunft bis 1946.
Wegen katastrophaler Verhältnisse in Baderäumen, Aborten, Ess- und Schlafsälen sowie ungeklärter Rechtsnachfolge befasste sich der Bayerische Landtag 1951 mit der Landwirtschaftsschule Münchberg. Im Oktober 1954 beschließt der Kreistag Münchberg den Sachaufwand für die Schule zu übernehmen und am 23. November konnte bereits Richtfest gefeiert werden, ein Jahr später erfolgte die Einweihung unter Anwesenheit des Staatsministers Prof. Dr. Baumgartner, des Regierungspräsidenten Dr. Gebhard und weiterer Ehrengäste. 1956 wurde auch das Schulgebäude durch den Landkreis von der Reichsnährstand-Treuhandverwaltung übernommen. Im selben Jahr errichtete man einen Werk- und Demonstrationsraum für die männliche Abteilung.
Im Jahr 1963 wurde das Gebäude aufgestockt und saniert, so dass im 1. Stock die Landwirtschaftliche Berufsschule und im 2. Stock Landkreiswohnungen untergebracht werden konnten. 1972 wurde eine neue Schulordnung mit drei Semestern und staatlicher Schulschlussprüfung in der männlichen Abteilung eingeführt, was erstmals mit einem zweiten fachpraktischen Sommersemester verbunden war. 1978 gab es erstmalig ein zweites Semester in der weiblichen Abteilung und ein Jahr später erstmals ein drittes Semester in der Hauswirtschaft mit staatlicher Schulschlussprüfung. Die EDV wurde 1987 in den Unterricht eingeführt, hierfür standen zehn IBM PC im Netzwerkverbund mit einem Hauptrechner zur Verfügung. Neue Schulmöbel für das 3. Semester der Abteilung Landwirtschaft wurden 1997 angeschafft. Drei Jahre später kaufte man zehn neue Computer und verlagerte den EDV-Unterricht in den Nebenraum der Werkhalle, da sich eine zwischenzeitliche kostengünstige Auslagerung in die Berufsschule in der Schützenstraße als unpraktisch erwies. In den Jahren 2002/2003 erfolgte eine Generalsanierung des Gebäudes Oskar-Fleißner-Straße 1 durch den Landkreis Hof, die totale Entkernung und Neugestaltung der Lehr- und Fachräume der Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft sowie einiger Büroräume, verbunden mit der Neuausstattung sämtlicher Räume einschließlich Lehrküche. 2005 wurden Computertische vom Landratsamt Kulmbach übernommen und der EDV-Unterricht in die Werkhalle verlagert. Gleichzeitig erfolgte die Aufrüstung auf 18 EDV-Arbeitsplätze durch die Übernahme von EDV-Geräten der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die ihren EDV-Schulungsraum in Kulmbach auflöste. Mit Flachbildschirmen, Dokumentenkameras und Beamern wurden die Klassenzimmer in den letzten Jahren weiter modernisiert und 2012 sind nochmals neue Computerarbeitsplätze für den Unterricht installiert worden.
Die Landwirtschaftsschule Münchberg ist eine modern ausgestattete Bildungseinrichtung, die gut angenommen wird. Vor allem die Lehrküche und die Fachräume in der Abteilung Hauswirtschaft werden zudem auch von externen Anbietern für Schulungen und Unterrichte gerne genutzt.