Bauwerk Nummer 10 in der gedruckten Broschüre
"Historische Gebäude in Münchberg".
Das Schild befindet sich unten am Beginn des Hohlwegs.
Der Historische Münchberg Weg führt zwar über die optionalen Stationen O5 bis O11 wieder zurück zum Stadtpark, aber hier im Kreuzberghohlweg endet die kürzere Hauptroute. Daher kann bereits an dieser Station im oberen Teil in einem Keller auf der rechten Seite ein Feedback eingeworfen werden.
Gleichzeitig befinden wir uns zum Abschluss auf geschichtsträchtigen Boden, der wichtige Punkte der Münchberger Vergangenheit an dieser Stelle vereint. Im Mittelalter wurde diese Verbindungsstraße noch mit Ochsenfuhrwerken befahren und ist damals als „gar schauerlicher Hohlweg“ beschrieben worden. Drei Kapellen vor den Toren der Stadt (St. Dietrich Richtung Stammbach, St. Gangolf Richtung Hof und Kirchlein zum Heiligen Kreuz, die vermutlich am Hohlweg stand und dem Kreuzberg seinen Namen gab) machten es möglich, für eine erfolgreiche Durchfahrung zu beten und am Ende in der anderen Kapelle dafür zu danken.
Die östlichen Keller im Hohlweg sind möglicherweise aus alten Stollen zum Erzabbau (15. Jahrhundert) entstanden und stellen so ein Zeugnis für den Bergbau in und um Münchberg dar. Geschürft wurde nach Silber, Kupfer und Gold.
Der Hohlweg ist ein noch existierender Teil einer Altstraße, damals eine wichtige Verbindung zwischen Münchberg und Sparneck bzw. der Waldstein-Burg. Somit erinnert dieses noch erhaltene Baudenkmal an die Zeit der Herrschaft der Ritter von Sparneck (ca. 14. Jahrhundert), was für die Geschichte der Stadt Münchberg mehr als bedeutend war.
In die Seitenflanken des Hohlweges wurden Keller als Lagerräume für Lebensmittel gebaut. Im noch erhaltenen Teil befanden sich rund sechzig Keller, auf der östlichen Seite sogar doppelstöckig übereinander. Neben den Scheunenreihen stellen sie ein Zeugnis der Ackerbürgerzeit (ca. Ende des 18. Jahrhunderts) dar, in der die Bewohner der Stadt neben ihrem Handwerk noch Landwirtschaft und Ackerbau betrieben.
Auch als Bierlagerstätte wurden die Felsenkeller in späterer Zeit genutzt. Ein vorhandener Keller zeigt noch heute die für die Fässerlagerung notwendigen Bierbänke. Neben Bier wurde um 1900 auch Eis gelagert. Der inzwischen abgebrochene "Eiskeller" (Ziegelbau auf den beiden alten Fotos) ist ein Anhaltspunkt hierfür, seine Eingangsstufen sind heute noch vorhanden.
Im Zweiten Weltkrieg wurden einige Hohlweg-Keller zu Luftschutzräumen umfunktioniert.
Der Kreuzberghohlweg mit seinen Felsenkellern wurde von den MünchBürgern gereinigt und renoviert, so dass er schließlich 2003 in der neu gestalteten Form eingeweiht werden konnte. Heute dienen die Felsenkeller während des Winterhalbjahres als Quartier für Fledermäuse und können im Sommer im Rahmen von Stadtführungen besichtigt werden. Teilweise findet man interessante Gesteinsformationen (Foto links) an den Wänden der Keller. Einige Gewölbe sind aus statischen Gründen innen mit Ziegelbögen gestützt. Wegen Einsturzgefahr mussten manche Eingänge in den letzten Jahren dauerhaft mit Steinmauern verschlossen werden.
Mehr Informationen und Bilder zum Kreuzberghohlweg findet man auf der Projekt-Seite der MünchBürger und auf den Info-Tafeln neben der Bahnbrücke in der Bayreuther Straße, durch die der Historische Münchberg Weg ebenfalls führt.