Historischer Münchberg Weg - MünchBürger e.V.

Gebäude Nummer 6 in der gedruckten Broschüre
"Historische Gebäude in Münchberg".

Das Schild befindet sich links neben der Eingangstür.

Fast das gesamte nordöstliche Oberfranken war viele Jahrhunderte rein evangelisch. Die wenigen Münchberger Katholiken machten jeden Sonntag und Feiertag einen drei Stunden Fußmarsch, um zum Gottesdienst nach Marienweiher zu kommen.

Mit der Eisenbahn und der Post kamen Mitte des 19. Jahrhunderts auch viele katholische Bedienstete hier her, so dass 1893 von der jungen katholischen Gemeinde in Münchberg der „Katholische Kirchenverein“, mit dem Ziel ein eigenes Gotteshaus zu errichten, gegründet wurde. Bereits 1894 konnte für 23.709,99 Mark das Bethaus im neoromanischen Stil erbaut und eingeweiht werden, welches heute als Pfarrhaus dient. Darin befand sich auch die Wohnung des ersten ständigen Seelsorgers, des Kuraten Heinrich Schneider. Damit begann am 1. November 1895 auch das Recht, in der Kuratie Münchberg eigene Matrikeln zu führen. Der Saal im ersten Stockwerk diente bis zur Einweihung der neuen Kirche als Betsaal. Am 16. Februar 1896 erfolgte mit dem Sohn des Helmbrechtser Postexpeditors der erste Taufeintrag. Die erste Taufe aus Münchberg selbst erhielt am 3. März die Tochter Augusta Margareta des Apothekers Hermann Jaeger.

Die Eisenbahn brachte industriellen Aufschwung und mehr katholische Arbeiter in die Region. Dies hatte die Gründung des Katholischen Arbeitervereins 1898 zur Folge. Die am 8. März 1904 festgelegten Grenzen der Kuratie Münchberg umschlossen die katholische Pfarrei Münchberg bis 1965 und erstreckte sich über 234 Quadratkilometer, ungefähr im Bereich des alten Münchberger Landkreises.

Der zahlenmäßige Zuwachs machte die Schaffung eines „Pfarrheimes“ notwendig. Daher wurde 1953 das katholische Jugendheim St. Barbara mit Jugendherberge eingeweiht. Hier treffen sich die Gemeinde und ihre Jugend, aber auch andere Vereine der Stadt. Bis 1970 wurden hier allen Münchbergern Wannen- und Brausebäder zur Benutzung angeboten, da damals nicht jeder ein Bad in seiner Wohnung hatte.