Gebäude Nummer 5 in der gedruckten Broschüre
"Historische Gebäude in Münchberg".
Das Schild befindet sich links neben der Eingangspforte.
Den Grundstein zum Bau der heutigen katholischen Pfarrkirche legte man 1905. Am 16. Dezember 1906 konnte die Kirche durch den Generalvikar der Erzdiözese Bamberg, Hochwürdigsten Herrn Prälat Maurer-Bamberg, benediziert und damit seiner gottesdienstlichen Bestimmung übergeben werden. Die Baukosten beliefen sich auf 100.580 Mark. Der spätere Bürgermeister Max Specht arbeite als Handlangerlehrbub am Bau der Kirche mit und erhielt nach damaligem Tarif einen Stundenlohn von 10 Pfennig.
Im April 1914 hörte man das erste Mal das mehr als 31 Zentner wiegende Geläute, was aber schon bald dem Ersten Weltkrieg zum Opfer fiel. Die katholische Gemeinde war zwischenzeitlich auf rund 700 Seelen angewachsen. In den ersten Monaten des Krieges, im Dezember 1914, wurde die Steinmayer-Orgel an das Gotteshaus übergeben und vom Bamberger Dom-Organisten Valentin Höller meisterlich vorgeführt. Diese wurde 1998 durch eine neue ersetzt. Auch der Altar aus Muschelkalk von 1920 wurde später ausgetauscht. 1922 zog man vier neue Stahlglocken (Foto rechts) auf. Die Kuratiekirche Münchberg erhielt 1929 eine bunte Bemalung, die allerdings nach dem Krieg umgestaltet wurde. 1934 verlieh man dem Kuratus den Titel „Pfarrer“ und zur Pfarrei erhoben wurde die Kuratie Münchberg am 1. Juli 1937.
Die Nachkriegszeit brachte viele heimatvertriebene Katholiken in die Gegend. In den Jahren 1945 bis ungefähr 1952 musste viel leibliche und seelische Not gelindert werden. Die Seelenzahl stieg bis auf etwa 6.000 nach der Währungsreform. Das katholische Leben nahm gewaltigen Aufschwung. Dafür sorgten auch die katholischen Organisationen und Vereine, so der Arbeiterverein, die 1950 gegründete Kolpingsfamilie und der 1951 gegründete Ortsverein des katholischen Frauenbundes.
Unter Pfarrer Carl Spörlein wurde die Kirche zur Heiligen Familie 1962 renoviert. Wegen der liturgischen Neuordnung der Kirche sind einige Umbauten ab 1971 durchgeführt geworden. So wurden der Altar, die Beichtstühle, der Taufstein, Figuren und Einrichtungen umgestaltet. Die Kirche erhielt eine Fußboden-Warmluft-Heizung sowie neue Lüftungs- und Elektroinstallationen. Ein besonderer Festtag für die Pfarrei „Heilige Familie“ Münchberg war, als der Weihbischof Martin Wiesend am 7. Oktober 1973 feierlich in die Kirche einzog und die Weihe des neuen Altars vornahm. Gleichzeitig wurde auch das neu gebaute Sakristeigebäude mit Jugendraum und Altentagesstätte eingeweiht. Im Jahr 1998 weihte Prälat Hans Wich aus Bamberg eine neue Orgel ein, da das bisherige Instrument von 1914 nicht mehr funktionsfähig war. Auf dem Programm stand auch ein Konzert des Domorganisten Markus Willinger.