Gebäude Nummer 20 in der gedruckten Broschüre
"Historische Gebäude in Münchberg".
Das Schild befindet sich rechts neben der Eingangstür.
Wie das Siebenbrüder Haus und der Klosterplatz zu ihren Namen kamen, ist nicht eindeutig geklärt. Die Legenden um ein Kloster und geistliche Brüder, die hier ansässig gewesen sein sollen, sind nicht nachweisbar. Trotz größter Zweifel daran wurden aber diese Bezeichnungen für die beiden historischen Plätze übernommen. Ein weiterer Mythos besagt, dass der Name Münchberg ursprünglich auf hier tätige Mönche zurück zu führen ist.
Erstmals wird ein Siechenhaus (Krankenhaus) 1451 erwähnt, auch wenn es Vermutungen gibt, dass es bereits vorher existiert haben soll. Im Mittelalter baute man wegen der Lepra und der Pest ähnliche Häuser außerhalb der Stadt, um sich dort um die Aussätzigen zu kümmern. Auch in Münchberg stand das Hospital direkt vor dem Oberen Stadttor jenseits des Stadtgrabens (Stadtansicht oben). Ältere Männer, die ohne Anhang und Pflege waren, konnten ihren Lebensabend im Spital verbringen, sie wurden daher Spitalbrüder genannt. Davon könnte der Ausdruck Bruderhaus abgeleitet worden sein. 1472 wird eine "Bruderschaft Engelmesse unseres lieben Herrn Fronleichnams" erwähnt, die ebenfalls Grund der Hausbezeichnung sein könnten. Ein Kloster und Mönche gab es wohl nie in Münchberg, aber die Kirche besaß ein Spital, es waren also zumindest Geistliche hier tätig.
1790 wurde das Siechenhaus verkauft und abgerissen. Der Stadtrichter Johann Jakob Dietsch errichtete im selben Jahr das heutige zweistöckige Wohnhaus an gleicher Stelle.