Turmhügel

Etwa an dieser Stelle befand sich einst eine frühe Befestigungsanlage, ein Turmhügel, mit einem daneben liegenden Herrenhof oder Vorwerk. Heute ist diese restlos verschwunden. Der Entstehungszeitpunkt lässt sich nicht mehr genau feststellen. Meist erfolgte der Bau solcher Stützpunkte im Zusammenhang mit dem Vordringen der frühen Siedler in unser Gebiet. Die schlicht angelegten Erdbefestigungen mit palisadenbewehrten Außenwällen, mit Wassergräben und einem hölzernen oder steinernen Turmhaus und einem Herrenhof oder Vorwerk in unmittelbarer Nähe dienten in Notfällen als Rückzugsmöglichkeit. Ihre Form war rund, oval oder eckig.

In Oberfranken sind rund 130 Turmhügelanlagen bekannt, davon etwa 30 ähnliche Befestigungsbauten in der Region um Münchberg. Unweit der Furt konnten vom Turmhügel die vorbeiführenden Straßen überwacht und gesichert sowie Zölle eingetrieben werden. Im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts soll dort, auf einem befestigten Platz, ein Ritter namens “Hildebrand von Munichberc” ansässig gewesen sein. Mit dem Ausbau der Stadt auf den Berg verlor der Turmhügel an Bedeutung. Die ab dem 15. Jahrhundert für die Befestigung verwendete Bezeichnung “Wal” weist bereits auf einen verlassenen Wehrbau hin.

Gegenüber der Stations-Markierung H29, auf der anderen Straßenseite der Luisenstraße, stand einst das Geburtshaus des Luftschiffkapitäns Georg Hacker, heute befindet sich an der Stelle ein Elektromarkt.

Turmhügel


Video: Luftaufnahmen Turmhügel


Texter, Autoren, Fotografen, Rechteinhaber oder Quellen:
Rainer Fritsch, Markus Jennermann, Stadtarchiv
HMW Station: H29 Turmhügel - Adresse: Bahnhofstraße 7